Im «Praise9» feiern Jugendliche der Pfarrei St. Konrad und der reformierten Kirche im Kreis 9 seit zwei Jahren einmal im Monat Gottesdienst. Was als Idee zwischen den Jugendarbeitenden der beiden Kirchen begann, hat sich mittlerweile zu einer kleinen, stabilen Gemeinde entwickelt, die stetig wächst. Jetzt hat das Projekt bzw. die Gruppe für ihr Engagement den Oecumenica-Preis 2024 der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) erhalten.
Ein Gottesdienst für Alle
Der Jugendgottesdienst zeichnet sich seit seiner Gründung dadurch aus, dass auch Jugendliche mitfeiern, die dem christlichen Glauben eher distanziert gegenüber oder gar fernstehen. Die Grenzen der Konfessionen sind in der Feier nicht spürbar. Die Jugendlichen verstehen sich als christliche Gemeinschaft. Ob jemand reformiert, katholisch oder keine Konfession hat, spielt keine Rolle. Es ist die Frage «Wer bist du?», nicht «Welche Konfession hast du?».
Die Zahl neun im Titel des Anlasses steht für den Kreis 9 in der Stadt Zürich. Ein Stadtkreis der für viele Menschen unterschiedlichster Herkunft zur Heimat geworden ist. Und so ist auch das Besucherfeld bunt gemischt.
Unterstützung und Begleitung
In der Gestaltung der Feier und des Rahmenprogramms sind die Jugendlichen mehrheitlich frei. Darin erfahren die Jugendlichen Partizipation und Selbstwirksamkeit. Die erwachsene Leitung wird vom Leiter zum Begleiter, von der Leiterin zur Begleiterin.
Falls es Fragen während oder nach der gemeinsamen Feier gibt oder sonst das Bedürfnis da ist für ein theologisches oder ethisches Gespräch, steht allen Teilnehmenden der sogenannte «Tisch of Deep Talk» zur Verfügung. Zwei Theologinnen oder Theologen beleuchten gemeinsam mit den Jugendlichen die Anliegen im Lichte des Evangeliums. Das Projekt befindet sich noch im Aufbau. Geplant sind z.B. der gemeinsame Besuch von Jugendgottesdiensten in der Umgebung oder das Kennenlernen des Taizé-Gebets.
Samuel Malapati ist der katholische Part des Projektes. Er ist verantwortlich für die Jugendarbeit in der Pfarrei St. Konrad und damit auch Preisträger.